Tipps zu Beginn Haltung Ernährung Gesundheit Verhalten Mensch & Meerschweinchen Rassen & Zucht Kontakt Startseite
 



Erkennen von Krankheitssymptomen
von Marion Reich

BernhardMeerschweinchen sind sehr gut darin, zu verbergen, dass sie krank sind. Dieses Verhalten hat folgende Gründe: Erstens sind Meerschweinchen in ihrem natürlichen Lebensraum ständig auf der Flucht vor Fressfeinden. Ein Tier, das deutlich krank oder geschwächt ist, fällt leicht einem Beutegreifer zum Opfer. Gleichzeitig kann es damit auch die ganze Gruppe in Gefahr bringen. Kranke Wildmeerschweinchen werden daher aus der Gruppe vertrieben, sodass das Meerschweinchen auch seinen Artgenossen gegenüber seine Krankheit zu verbergen versucht.

So wichtig dieses Verhalten in der freien Natur ist, so sehr erschwert es bei der Heimtierhaltung, ein krankes Meerschweinchen rechtzeitig dem Tierarzt vorzustellen. Es ist daher besonders wichtig, dass man das Normalverhalten aller Tiere der Gruppe so gut kennt, dass einem jede Abweichung auffällt. Natürlich muss eine Verhaltensänderung nicht immer sofort ein Alarmsignal sein - man denke nur daran, wie sich Weibchen manchmal verhalten, wenn sie brünstig sind oder kurz davorstehen - aber es sollte in jedem Fall Anlass zu einer gründlichen Beobachtung sein.

Anzeichen für eine Erkrankung können zB folgende sein:

  • gesträubtes, stumpfes Fell
  • kein oder deutlich weniger Appetit, Probleme beim Abbeißen, Kauen oder Schlucken
  • das Tier meidet Bewegung
  • das Tier sitzt zusammengekauert
  • das Tier nimmt eine ungewöhnliche Körperhaltung ein
  • Durchfall
  • aufgeblähter Körper
  • veränderte, deutlich verringerte oder fehlende Ausscheidung, starker Geruch und nasses Fell in der Analregion
  • Apathie
  • plötzlicher oder schleichender Gewichtsverlust
  • Juckreiz, kahle Stellen
  • veränderter Körpergeruch
  • Nasenausfluss, nasser Kinnbereich, stark tränende oder geschlossene Augen
  • Atembeschwerden, Husten, häufiges Niesen, Nasenausfluss
  • Schwellungen, Umfangsvermehrungen
  • Schiefhalten des Kopfes
  • etc.

Da Meerschweinchen für die richtige Funktion ihres Verdauungsapparates auf die fortlaufende Zufuhr von Nahrung angewiesen sind, ist ein Meerschweinchen, das die Nahrungsaufnahme verweigert, immer in einem potenziell lebensbedrohlichen Zustand und muss so schnell wie möglich zum Tierarzt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zum regelmäßigen Gesundheitscheck gehört auch eine Kontrolle der Länge der Krallen. Da die meisten Meerschweinchen, die in Innenhaltung gehalten werden, keine ausreichende Möglichkeit haben, ihre Krallen selbst entsprechend abzunutzen, müssen sie regelmäßig gekürzt werden. Dabei ist auch eine Kontrolle der Fußballen wichtig, weil die Gefahr der Bildung von Ballenabzessen besteht.

Nicht zuletzt ist die Sauberkeit bei der Tierhaltung ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. Richtig gehaltene Meerschweinchen entwickeln keinen unangenehmen Geruch. Auch Meerschweinchenböcke stinken nicht, auch wenn sich dieses Gerücht leider hartnäckig hält. Was in der Heimtierhaltung allerdings keinen Platz hat, sind scharfe Putzmittel oder Desinfektionsmittel. Regelmäßiger Wechsel der Einstreu und eine Reinigung von Käfig, Futternäpfen etc. mit heißem Wasser und gegebenenfalls einem verdünnten Spülmittel sind vollkommen ausreichend.



       

Impressum Alle Themen auf einen Blick Meerschweinchen-FAQ Downloads & Buchtipps

Copyright: meerschweinchenberatung.at

Powered by World4you.com