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Probleme des Bewegungsapparates
von Marion Reich
veterinärmedizinische Beratung: Dr. Frank Künzel

Meerschweinchen sind zwar von gedrungener Statur, sie haben aber einen relativ zarten Knochenbau. Aufgrund von Fehlern bei der Gestaltung der Einrichtung von Käfigen oder Gehegen, bei Stürzen oder durch zu festes Drücken - besonders durch Kleinkinder, die ihre eigenen Kräfte noch nicht richtig einschätzen können - und Ähnlichem kann es zu Knochenbrüchen kommen.
Die betroffenen Gliedmaßen sind dann sehr schmerzempfindlich und können an den betroffenen Stellen anschwellen. Die Beweglichkeit der Tiere kann stark eingeschränkt sein. Bei offenen Brüchen ist außerdem eine Verletzung der Haut festzustellen.
Ein Meerschweinchen mit Verdacht auf einen Knochenbruch, das deutlich lahmt oder das fallen gelassen wurde, sollte so schnell wie möglich einem Tierarzt vorgestellt werden.

Durch Verletzungen der Ballen oder zu lange Krallen kann sich beim Meerschweinchen eine Ballenentzündung (Pododermatitis) und in weiterer Folge ein Ballenabszess entwickeln.
Übergewichtige Tiere sind besonders gefährdet. Auch mangelnde Hygiene bei der Haltung kann ein Risikofaktor sein.
Die entzündeten Ballen sind schmerzhaft. Neben der Behandlung mit Wund- und Heilsalben und lokalem Abbaden ist eine Haltung auf weichem und sauberem Untergrund besonders wichtig.
Bei der Fütterung ist auf vitaminreiche Ernährung zu achten, dick machendes Kraftfutter sollte zunächst sparsamer verfüttert und schrittweise abgesetzt werden. Hinweise zur Fütterung von übergewichtigen Meerschweinchen finden Sie hier.
Einen Tipp zur leichten Kontrolle der Ballen der Vorderpfoten finden Sie hier.
Einen Tipp zum Anlegen eines Pfotenverbandes finden Sie hier.

Hat sich ein Abszess ausgebildet, ist die Behandlung meistens langwierig. Oftmals sind Pfotenverbände, die alle 2 bis 3 Tage gewechselt werden müssen, notwendig. Meerschweinchen mit einer Ballenentzündung oder einem Ballenabszess sollten tierärztlich behandelt werden.


Ballenläsion

Ballenabszess

Ballenabszess (von unten)

Ballenabszess (von der Seite)

Selten kann, besonders bei älteren Meerschweinchen, ein Osteosarkom (Knochentumor) auftreten. In der Regel ist das Krankheitsbild durch Lahmheit des betroffenen Meerschweinchens gekennzeichnet. Aufgrund der starken Schmerzen ist besonders im fortgeschrittenen Stadium auch das Allgemeinbefinden gestört und die Futteraufnahme reduziert.

Die Osteodystrophie ist eine Skeletterkrankung, die bei einigen Satin-Zuchtlinien gehäuft aufgetreten ist, sonst aber selten beobachtet wird. Es wird vermutet, dass es sich um einen genetischen Defekt handelt.
Die Osteodystrophie ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen. Knochengewebe wird normal abgebaut, aber nicht wie bei gesunden Tieren wieder durch Knochengewebe ersetzt, sondern durch weniger festes Fasergewebe. Die Knochen sind so weniger belastbar.
Die Osteodystrophie führt zu erheblichen Schmerzen und ist mit Bewegungsstörungen verbunden. Die Fortbewegung erkrankter Tiere ist hoppelnd. Sie versuchen die Gliedmaßen möglichst zu entlasten. Die Tiere magern ab. Die Nahrungsaufnahme ist eingeschränkt, weiches Futter wird bevorzugt.
Die Behandlung der Erkrankung ist nicht möglich.



       

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