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Getreidefreie Pellets
von Marion Reich

Bei getreidefreien Pellets muss man grundsätzlich zwischen 2 Arten unterscheiden: Pellets oder Cobs auf Heu- bzw. Wiesengrasbasis und Pellets auf Luzernebasis.

Bei Heu- oder Wiesengraspellets handelt es sich im Allgemeinen um gepresste Heubestandteile. Es gibt sie in unterschiedlichen Pressformen, wobei sich bei meinen Tieren die Cobs noch der größten Beliebtheit erfreuen, aber wahnsinnig gerne genommen werden sie nicht.
Heu- und Wiesengraspellets sind natürlich kein Ersatz für Heu, da beim Fressen der Pellets - im Gegensatz zum Heuverzehr - die Zähne nicht ausreichend abgewetzt werden. Sie haben aber den Vorteil, dass sie der Gesundheit des Meerschweinchens nicht schaden, sofern sie nicht aus Luzerneheu bestehen.

Luzerne-PelletsDie zweite Art von getreidefreien Pellets sind Pellets auf Luzernebasis. Luzerne oder Alfalfa, wie sie noch genannt wird, findet weltweit als Viehfutter Anwendung. Luzerne ist eine eiweißreiche Futterpflanze, die meist als Silage oder Grünmehl für Pellets verwendet wird, seltener auch als Heu. Sie hat einen hohen Eiweißgehalt und enthält alle essentiellen Aminosäuren, daneben auch Vitamine des B-Komplexes, Vitamin A, Vitamin C und E, aber auch Vitamin D. Des Weiteren zeichnet sich Luzerne durch einen hohen Gehalt an Calcium aus, daneben enthält sie auch noch Eisen, Kupfer, Magnesium und Phosphor.

Weil Luzerne so mineralstoffreich ist, ist sie für die Ernährung von Meerschweinchen auch nur bedingt geeignet! Meerschweinchen sind ursprünglich an eine mineralstoffarme Nahrung angepasst. Calcium wird im Darm besonders gut aus der Nahrung aufgenommen, weil beim Wildmeerschweinchen jede kleinste Menge aus der natürlichen Nahrung verwerten werden muss.
Das überschüssige Calcium kann aber bei unseren Heimtieren zu Ablagerungen von Kalk in Organen und Blutgefäßen führen oder zur Bildung von Harngrieß oder Harnsteinen. Das Risiko von calciumbedingten Schädigungen des Organismus steigt bei gleichzeitig erhöhtem Vitamin-D-Angebot und Magnesium-Mangel.

Daher sollten Produkte auf der Basis von Luzerne, Luzernemehl oder Alfalfa bei der Ernährung von Meerschweinchen nur in geringen Mengen oder gar keine Verwendung finden. Lesen Sie am besten das Kleingedruckte auf den Verpackungen (und das ist meistens wirklich extrem klein gedruckt) bzw. die Angaben der Inhaltsstoffe der Futtermittel genau durch. Und im Notfall ist weniger immer mehr, denn die hauptsächliche Ernährung von Meerschweinchen sollte immer aus frischem Saftfutter und Heu bestehen.

Kraftfutter, in welcher Form auch immer, sollte stets höchstens von Zeit zu Zeit als Leckerei Einsatz finden und ganz sicher nicht täglich als Alleinfuttermittel, auch wenn es als solches von vielen Futtermittelherstellern noch immer gerne angepriesen wird.



       

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