|
Trinkwasser
von Marion Reich
Manche
Meerschweinchen hängen den halben Tag an der Wasserflasche,
manche trinken ihr ganzes Leben lang keinen einzigen Schluck.
Das Trinkverhalten der Meerschweinchen ist fast so vielfältig
wie ihre Charaktereigenschaften.
Am
besten man beachtet zwei Dinge:
Erstens, dass immer frisches Wasser vorhanden ist. Auch wenn die
Tiere nichts oder nur sehr wenig trinken und man daher dazu neigt,
etwas nachlässig zu werden, muss das Trinkwasser täglich
gewechselt werden.
Zweitens, man sorgt dafür, dass genug Saftfutter auf dem Speisezettel
steht. Die meisten Meerschweinchen decken ihren Flüssigkeitsbedarf
zu einem großen Teil aus dem Saftfutter.
Viele Meerschweinchen, die begeisterte Trinker sind, tun es mehr
als Beschäftigungstherapie als, weil sie furchtbarer Durst
quält. Übermäßiger Durst könnte auch ein
Krankheitssymptom sein, zB bei einer Diabeteserkrankung (mehr dazu
lesen Sie hier).
Nimmt
das Meerschweinchen insgesamt zu wenig Flüssigkeit zu sich
(egal ob als Trinkwasser oder in Form von Saftfutter), kann es zur
Bildung von Harnsteinen oder Harngrieß kommen. Das wird noch
gefördert, wenn zB getrocknete Kräuter mit einem hohen
Mineralstoffgehalt wie getrocknete Petersilienstängel, Pellets
auf Luzernebasis oder auch Multivitaminpräparate, die Vitamin
D enthalten, in größerer Menge verabreicht werden. Auch
Mineralsteine sind nicht zu empfehlen, da auch sie die Bildung von
Harnsteinen fördern können.
Beim
Thema, wie man Meerschweinchen das Wasser am besten anbietet, scheiden
sich die Geister.
Trinkflaschen haben den Vorteil, dass den Tieren immer Wasser
zur Verfügung steht, und den Nachteil, dass sie nicht leicht
zu reinigen sind. Außerdem kann es zu Verhaltensstereotypien
kommen.
Wassernäpfe haben den Nachteil, dass das Wasser sehr leicht
verschmutzt oder verschüttet werden kann und die Tiere dann
ganz ohne Wasser auskommen müssen. Die Näpfe sind aber
leichter zu reinigen und manche Meerschweinchen trinken recht gerne
aus Näpfen, während andere Näpfe verabscheuen.
Man
sieht also, sowohl Flasche als auch Napf haben Vor- und Nachteile.
Wenn man auf Nummer sicher gehen will, kann man beides anbieten
und nach einer Weile entscheiden, was die Tiere bevorzugen.
|