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Futterweide für Meerschweinchen

von Robert Brungert, Kaninchen-Ratgeber.com

Meerschweinchen Vicky im GrasFrisches Futter von der Wiese ist für Meerschweinchen und Kaninchen grundsätzlich gesünder als immer nur trockenes Kräuterheu. Viele Halter haben daher bereits ihre Stellen gefunden, an denen sie etwas Wiese abschneiden und mitnehmen können.
Bequemer wäre es vielleicht, eine Kräuterwiese im eigenen Garten anzulegen, sofern man die Möglichkeit dazu hat. Selbst wenn diese nur klein ist, ist es eine ideale Möglichkeit etwas frisches Wiesengras zu erhalten.

Wer eine Rasenfläche im Garten hat, kann ein Stück beim Mähen liegen lassen, schon wächst innerhalb von ein bis zwei Jahren von ganz allein eine Kräuterweide. Es kann sein, dass sich dabei auch ein paar Giftpflanzen einnisten. Diese schmecken im frischen Zustand bitter und werden fast immer liegengelassen. Trotzdem sollte man Pflanzen, die man nicht eindeutig als Futterpflanzen erkennt, mit einem Bestimmungsbuch, einer Bestimmungs-App oder mithilfe des Internets bestimmen. Vielleicht gibt es auch jemanden mit Pflanzenkenntnissen im Bekanntenkreis, der die Pflanzen benennen kann. Sind Giftpflanzen einmal identifiziert, sollten sie systematisch aus der Kräuterweide zu verbannt werden.

Viel besser und sicherer ist es hingegen, eine Saatmischung zu kaufen, die alte Grasnarbe abzutragen, eventuell den Boden etwas aufzubereiten und neu einzusäen. Eine kleine Recherche bringt direkt mehrere Samenmischungen hervor, die als Kilo-Paket angeboten werden. Je nach Mischung reicht das für 40 oder 100 m2 und es ist naheliegend, dass die Anbieter ähnliche Saatmischungen verwenden.
Linsor hat zum Beispiel 1 kg Futterweide für 100 m2, die 30 bis 40 cm Höhe erreicht und bei Bedarf gemäht wird. Die Linsor 1 kg Kleintierwiese ist deutlich günstiger, reicht aber nur für 40 m2 und soll regelmäßig mit einer Mähhöhe von 10 cm gemäht werden.
Dem gegenüber stehen Eigenkreationen wie zum Beispiel Kaninchenwiese-Saatmix von der Schlappohrbande. Eine 100 ml Dose reicht für 20 m2. Enthalten sind auch Pflanzen wie Salbei, die als Strauch verholzen und nicht gemäht werden. Aber auch einjährige Pflanzen wie Borretsch sind dabei, die Samen bilden müssen oder im nächsten Jahr fehlen.

Typische Pflanzen einer Kräuter- und Futterweide:

  • Weidelgras mit verschiedenen Zuchtsorten
  • Wiesen-Lieschgras mit verschiedenen Zuchtsorten
  • diverse weitere Süßgräser wie Rotschwingel oder Wiesenrispe
  • Löwenzahn
  • Spitzwegerich
  • Wiesen-Kümmel
  • wilde Möhre
  • gemeiner Fenchel
  • Weißklee und andere Kleearten
  • Kamille
  • Thymian
  • Dill
  • Petersilie

Zur Aussaat der Futterweide
Für jede Pflanze ist der richtige Standort wichtig, um gut zu gedeihen. Bei den Saatmischungen wird angegeben, dass sie in der Sonne oder im Halbschatten gedeihen. Der Boden soll nicht gedüngt werden und mager sowie bei der Aussaat feinkrümlig sein.
ist der Boden zu schwer, ließe sich Sand auftragen, den es in jedem großen Baumarkt sogar sackweise zu kaufen gibt.

Als Zeitpunkt für die Aussaat wird zwar März bis Oktober beziehungsweise April bis September genannt, das Wetter sollte jedoch mild und nicht zu trocken sein. Es sind also eher Frühjahr oder Herbst und nicht der Hochsommer zu wählen.

Bei der Saat gibt es die sogenannten Lichtkeimer. Nur dann, wenn die Sonne auf das Saatkorn einwirkt, kann es keimen. Diese werden in der Saatmischung reichlich vorhanden sein. Die Aussaattiefe wird deswegen mit 0,5 cm angegeben.

Ist es gerade trocken, wäre es vorteilhaft, die Fläche bereits vor der Aussaat gründlich zu wässern, um einen Tag danach zu säen und die Saat platt zu walzen. Dieses Walzen ist für Wiesengräser entscheidend und wird der anderen Saat nicht schaden: Der Landwirt fährt nach dem Auftragen der Saat mit einer Walze über den Acker. Für kleine Flächen wird es genügen, mit einem Gegenstand wie einem Wasserkanister auf den Boden zu drücken, ansonsten verleihen Baumärkte kleine Walzen.

Die Keimdauer wird mit 7 bis 14 Tagen angegeben. Bleibt es trocken, wäre die Fläche vorsichtig zu besprühen, damit die Saat nicht tiefer unter die Erde gemischt wird. Solange noch Restfeuchtigkeit im Boden ist, sollte ein Gießen nicht nötig sein, da sich Samenkörner die Feuchtigkeit aus dem Boden oder Morgentau ziehen.

Die Pflege der Futterweide
Wenn es über Wochen nicht regnet, ist von vielen Rasenflächen nicht mehr viel übrig und auch die Wiesen wachsen nicht saftig.
Besser ist es, die Futter- oder Kräuterweide in solchen Phasen alle paar Tage am späten Abend zu wässern. Wer eine automatische Beregnung wählt, sollte die Weide also in deren Wirkungskreis anlegen.

Gerade dann, wenn die Gräser und Kräuter etwas in die Höhe wachsen sollen, muss die Fläche ihre Ruhe haben. Genau diese Höhe lässt sich viel einfacher abernten. Wem die Heckenschere zu anstrengend oder unhandlich ist, kann sich auch ein kleines Gerät mit Akku kaufen. Jeden Tag wird ein kleiner Abschnitt gemäht, der Rest wächst weiter.

Wildkaninchen schieben im Winter den Schnee zur Seite, der die Gräser sogar noch konserviert. Genauso wäre es möglich, die Futter- und Kräuterweide im Winter zu ernten, zumindest die Stellen, die noch gut sind. Damit es viele gute Stellen gibt, wäre es perfekt, die Futterweide im Herbst einmal komplett zu mähen. Nach dem Ende des Hochsommers kann die Futterweide mit etwas Abstand zum Boden einmal gemäht werden und wird wieder austreiben.

Einige der Kräuter und Gräser sind zwar mehrjährig, müssen sich aber dennoch immer wieder neu aussäen. Dann wäre es gut, ein paar Streifen bereits während des Jahres nicht zu mähen oder erst dann, wenn wirklich alles ausgeblüht ist und die fertigen Samen auf dem Boden liegen. Deswegen sollte eventuell auch im Herbst ein Streifen stehen bleiben.

Wer den Herbstschnitt bei schönem Wetter dünn schichtet und zweimal am Tag wendet, hat sogar eigenes Heu für den Winter.

Futterweide düngen oder nicht?
Weshalb soll die Futterweide einen nährstoffarmen Boden vorfinden? In jeder Futterweide gibt es die sogenannten Hülsenfrüchtler (Leguminosen), zu denen jede Sorte Klee zählt. Diese gehen mit ihren Wurzeln eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein, die Stickstoff im Boden ablagern. Das bedeutet, dass jede Futterweide sich selbst mit Stickstoff versorgt und auf keinen Fall noch mehr Stickstoff auf die Fläche soll.

Weitere wichtige Nährstoffe sind Phosphor, der besonders für die Blüten- und Fruchtbildung nötig ist, oder Kalium, der die Fotosynthese und die Pflanzengesundheit fördert. Auch andere Stoffe wie Eisen und Magnesium sind wichtig.
Viele dieser Komponenten gibt es als Einzeldünger oder als Kombinationen ohne Stickstoff. Magnesium ist beispielsweise im Dolomitkalk enthalten, eine Erhaltungskalkung soll alle drei Jahre mit 150 Gramm pro m2 im Herbst erfolgen.
Andere Spurenelemente lassen sich hingegen gut mit Urgesteinsmehl auftragen.

Wer düngen möchte, sollte es immer nur dann machen, wenn längere Zeit nicht geerntet wird. Es ließe sich also zuerst die eine Seite, dann die andere düngen. Es sollte aber reichen, damit zu beginnen, wenn der Wuchs merklich schwächer wird. Auch dann wäre vorsichtig zu düngen und nie im Hochsommer.

Kräuter- und Futterweide im Handel
Die alte Rasenfläche einfach wachsen zu lassen und zu warten, dass sich weitere Arten als Klee, Löwenzahn oder Süßgräser ansiedeln, kann klappen. Wer bereits mehr Weide als Rasen hat, kann auf eine Neusaat verzichten.
Ein gepflegter englischer Rasen ist hingegen die falsche Grasart und sollte vielleicht besser abgetragen werden. Die Kräuter- und Futterweiden im Handel sind erschwinglich, mehrjährig und enthalten nur geeignete Futterpflanzen.

Sollte einem nach Jahren auffallen, dass einige Kräuter seltener werden, könnten diese eine gewisse Zeit von der Ernte ausgenommen werden. Aber auch die Kräuter- und Futterweide lässt sich abtragen und neu aussäen.

Fehlen einem die nötigen Flächen, bleibt einem noch die Suche, um eine gute Sammelstelle für Wiesengras zu finden.
Wer ein paar Sparziergänge in der näheren Umgebung macht und genau weiß, welche Grünstellen sich eignen und welche nicht, wird hoffentlich bald fündig werden.



       

 

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