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Pflanzen für Meerschweinchen im Vorgarten

von Robert Brungert, Kaninchen-Ratgeber.com

Meerschweinchen Bonny im GrasMeerschweinchen naschen ein paar Gräser, genießen einige Blätter und knabbern an dünnen Zweigen. Das hält sie gesund, da viele Kräuter ihre medizinische Wirkung entfalten.
Salbei wirkt antibakteriell, Thymian und Oregano wirken präventiv gegen Kokzidien und Rosmarin hilft bei der Wundheilung. Wenn regelmäßig einige solcher Kräuter verfügbar sind, werden die Tiere sich wohler fühlen.
Diese und einige weitere Pflanzen können sich selbst im kleinsten Vorgarten gut etablieren.

Die im Folgenden genannten Pflanzen benötigen alle einen sonnigen Platz. Einige wie der Borretsch vertragen jedoch nicht zu viel Hitze und wären auch mit Halbschatten zufrieden.
Die andere Frage lautet, ob sich der Boden für die jeweilige Pflanze gut eignet. Hier kann jeder Gärtner etwas nachhelfen oder die Pflanze direkt in einen Kübel setzen, um damit den Boden auswählen zu können. Viele Pflanzen wie Salbei oder Lavendel wurzeln sehr tief oder werden wie Sonnenblumen und Bambus sehr groß. Kleine Kübel sind dann ungeeignet.

Das eigentliche Problem ist bei vielen jedoch der Wasserbedarf. Wer nicht oder nicht viel gießen will, sollte sich nicht für Sonnenblume, Bambus oder Borretsch entscheiden. Ohne Wasser bleiben diese weit zurück oder gehen ein.

Kräuter, die es trocken mögen

Lavendel
Blau blühende Lavendelsträucher, die mit hunderten dünnen Blütenständen einen kreisrunden Strauch bilden, entfalten eine gute optische Wirkung. Die Sträucher werden über 50 cm hoch und benötigen in den ersten zwei Jahren noch etwas Wasser bei Trockenheit, wurzeln jedoch tief in den Boden.
Aber Vorsicht: Lavendel kann für Meerschweinchen und andere Nager sowie Kaninchen giftig sein, wenn sie zu viel davon fressen. Das passiert im Normalfall nicht, da sie nur daran naschen.

Majoran
Viel Sonne, aber wenig Wind sind gute Voraussetzungen, damit sich Majoran entwickelt. Dieses robuste Kraut wächst langsam und ist nicht immer winterhart. Eventuell gibt es Zuchtsorten, die robuster sind. Weil diese Pflanze sich selber nicht mag und jedes Jahr einen anderen Standort bevorzugt, wäre eine neue Aussaat ebenfalls sinnvoll. Zumindest werden die Büsche bis zu 50 cm groß. Majoran wirkt bei Meerschweinchen beruhigend sowie appetitanregend.

Thymian
Thymian hat viele Eigenschaften, die positiv auf Meerschweinchen wirken, unter anderem wirkt er antibakteriell, desinfizierend, beruhigend oder schmerzstillend und hält Kokzidien ab.
Dieser Halbstrauch ist winterhart, wird bis 20 cm hoch und benötigt viel Sonne. Staunässe wirkt hingegen wie Gift auf diese mediterrane Pflanze.

Salbei
Vom Salbei gibt es unzählige Zuchtsorten. Der Echte Salbei wächst bis über einen Meter hoch, wird aber ohne Rückschnitt verkahlen. Der Rückschnitt ist nach der Blüte sinnvoll, es darf aber nicht in verholzte Pflanzenteile geschnitten werden. Salbei wurzelt tief, kann dann die Trockenheit gut vertragen und liebt Sonne.
Meerschweinchen fressen gern die grünen Blätter, die unter anderem entzündungshemmend, keimtötend, krampflösend und schmerzlindernd wirken.

Rosmarin
Viele kennen den Rosmarin vom Supermarkt aus den kleinen Pflanztöpfchen. Dabei kann Rosmarin bis über einen Meter hoch werden, liebt die Sonne und wird mit Trockenheit gut fertig. Auch Rosmarin würde ohne Rückschnitt im Innern verkahlen. Er lässt sich im Innern lichten und in der Höhe zurückschneiden.
Rosmarin wird nur wenig gefressen, weswegen ein Strauch im Garten genügen wird. Die Wirkung fördert die Verdauung, wirkt harntreibend, steigert die Durchblutung und hilft gegen Blähungen.

Pflanzen, die viel Wasser benötigen

Sonnenblume
Die Sonnenblume gibt es von ganz klein bis über 3 Meter hoch. Sie gedeiht gut auf vollen Böden und liebt die Sonne. Wenn sie zu wenig Wasser erhält, bleibt sie weit zurück, geht aber meistens nicht ein. Meerschweinchen fressen sehr gern Sonnenblumen, ob Blätter, Blüten oder Stiel. Wer ein paar mehr aussät, kann nach und nach eine wegschneiden.
Da Sonnenblumen sehr gehaltvoll sind, sollten die Tiere nicht zu viel davon erhalten.

Pfefferminze
Von der Minze gibt es viele Zuchtsorten wie Pfefferminze, Katzenminze oder Zitronenminze, die meist eine mittlere Höhe erreichen. Jede dieser Sorten ist für Meerschweinchen ungiftig. Vermutlich wird den Tieren aber nicht jede Zuchtsorte schmecken.
Der Boden darf nicht zu mager sein und soll nicht komplett austrocknen. Dann wird die Pfefferminze sich mit sonnigem Halbschatten gut anfreunden.
Meerschweinchen vertragen größere Mengen und profitieren durch die antibakterielle, keimtötende sowie krampflösende Wirkung der beruhigenden Minze.

Borretsch
Das sogenannte Gurkenkraut Borretsch ist vielen als Bienenweide bekannt. Die einjährigen Stauden mögen einen sonnigen Standort, gehen aber bei zu großer Hitze ein. Etwas Schatten schadet also nicht. Borretsch mag einen satten Boden, der nicht austrocknen darf.
Die Stauden wachsen so saftig, dass sie zur Seite umkippen, wenn sie nicht gestützt werden. Eine Wuchshöhe von über einem Meter ist mit guter Pflege möglich.
Wie beim Lavendel sollte nicht zu viel Borretsch angeboten werden, dieser kann der Leber schaden. In kleinen Mengen wirkt das Küchenkraut entgiftend, beruhigend und schleimlösend.

Kapuzinerkresse
Haben die Meerschweinchen eine verschnupfte Nase, sollte es Kapuzinerkresse geben, aber nur in kleinen Mengen. Die sonnenhungrige Pflanze gedeiht auch im Halbschatten. Der Boden darf Lehm und Sand enthalten, aber wie für viele andere Kräuter nicht zu nährstoffhaltig sein.
Die Kapuzinerkresse wuchert in 20 cm Höhe über den Boden oder rankt an Zäunen und Steinwällen empor. Sie ist nicht winterhart, wächst aber sehr schnell und wirkt wie ein Magnet auf Blattläuse.
Kapuzinerkresse wirkt bei Meerschweinchen antiviral, antibakteriell, hilft gegen Hefepilze und trägt zur Wundheilung bei.

Bambus
Fast jeder Bambus ist für Meerschweinchen ungiftig, wenn die Pflanzen im Winter grün bleiben. Nur einige Arten bilden Giftstoffe in den Blüten, Samen und frischen Trieben, aber in sehr schwacher Konzentration. Wer jedoch die Stängel mit den Blättern verfüttert, geht keinerlei Risiko ein.
Das andere Problem sollte bereits beim Kauf erfragt werden: Benötigt der Bambus eine Rhizomsperre oder nicht? Wenn die Zuchtsorte mit ihren Rhizomen unkontrolliert wuchert, ist sie sehr schwer zu entfernen. Mit der richtigen Zuchtsorte wird das nie passieren. Außerdem soll nur Bambus gewählt werden, der nicht zu hoch wird, einige Sorten erreichen weit über 5 Meter!
Bambus mag satte Böden, die Wasser enthalten. Dann verträgt er die Sonne und wird sich gut entwickeln. Wer es auf die Blätter absieht, sollte eine großlaubige Sorte mit guter Wuchskraft wählen.

Besonders interessant, da wintergrün

  • Lavendel
  • Thymian
  • Salbei
  • Rosmarin
  • Bambus

Alle genannten Beispiele eignen sich für Meerschweinchen und andere Nager sowie für Kaninchen. Diese sind als Hasenartige nicht mit Meerschweinchen verwandt, ihre Ansprüche an die Fütterung sind aber sehr ähnlich.

Bei allen genannten Pflanzen gibt es viele Zuchtsorten, die nicht nur im Wuchs, sondern auch Geschmack oder aber der Jahreszeit sehr unterschiedlich sein können. Bei der Auswahl ist also darauf zu achten, was den Tieren schmecken wird.

Helferpflanzen

Kamille
Die Römische Kamille, vermutlich aber auch die bis 50 cm hoch werdende Echte Kamille, hält Fransenflügler, auch Thripse genannt, fern. Diese befallen beispielsweise Salbei, Rosmarin oder Katzenminze, wenn sie nicht am idealen Standort stehen.
Die Römische Kamille geht zum Großteil im Winter ein und braucht ihre Zeit. Wenn sie direkt bei befallenen Pflanzen einen Teppich bildet, werden die Fransenflügler verschwinden.
Meerschweinchen vertragen kleine Mengen, die dann beruhigend, antibakteriell und blutreinigend wirken. Mit Kamillentee darf ein Auge keinesfalls behandelt werden.

Fenchel und Dill
Der bei Meerschweinchen heiß begehrte Fenchel bildet eine Knolle und Laub. Genauso wird Dill verschlungen, der die Verdauung oder Milchbildung fördert. Dieser hat fein verzweigte und belaubte Blätter, die etwas an Möhrengrün erinnern können.
Beide Pflanzen eignen sich eigentlich nicht für den Vorgarten. Sie können aber an einer versteckten, sonnigen Stelle stehen, deren Boden genug Wasser hat. Beide Pflanzen werden Nützlinge anziehen.

Wichtig bleibt, den Nützlingen Verstecke und Winterquartiere zu liefern. Ein nach unten hängender Tontopf mit Holzwolle, ein knallrotes Florfliegen-Haus, das klassische Bienenhotel oder auch ein versteckter Haufen mit Totholz sind geeignet.

Aus der Beobachtung: An einer ungeeigneten Stelle waren die Thripse zahlreich und auch Blattläuse haben viele Pflanzen befallen. Im Frühjahr breiteten sich Raubmilben aus, später kamen die Larven der Marienkäfer und Florfliegen zum Einsatz und es siedelten sich Ohrenwürmer an. Dennoch ist der Rosmarin so beeinträchtigt, dass er stellenweise das Wachstum einstellte, bis die Römische Kamille ihren Teppich gebildet hat. Stark befallene Pflanzenteile sollen nicht verfüttert werden, auch wenn diese Pflanzenschädlinge den Tieren nicht gefährlich werden können.



       

 

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