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Ausflug
in den Garten
von Marion Reich
Wenn
ein Garten zur Verfügung steht, ist er für Meerschweinchen
ein wunderbarer Platz für ihre Sommerfrische. Nur muss man
dabei einige Dinge beachten:
Erstens
muss eine solide Abgrenzung um den Bereich, in dem sich
die Meerschweinchen aufhalten sollen, vorhanden sein, damit sie
nicht weglaufen können. Ein Meerschweinchen, einfach so auf
die freie Wiese gesetzt, kann eine unheimliche Geschwindigkeit
entwickeln und es läuft in irgendeine Richtung los, in der
Hoffnung dort möglichst bald schützende Deckung zu finden.
Mögliche Hindernisse, wie Gruben, Lattenzäune und ähnliches
finden dabei keine Beachtung, sodass es vorkommen kann, dass das
Meerschweinchen sich bei einem Sturz schwere Verletzungen zuzieht
oder auf Nimmerwiedersehen in Nachbars Garten verschwindet.
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Auch
in einen ausbruchsicherem Auslauf ist es wichtig, die kleinen Gesellen
nie unbeaufsichtigt im Freien zu lassen, wenn man ein Freilaufgehege
verwendet, wie auf den Bildern oben abgebildet (Tipps zur dauerhaften
Außenhaltung finden Sie hier).
Meistens gibt es Katzen in der Nachbarschaft, die einem Meerschweinchen
durchaus zum Verhängnis werden können, auch Marder, Ratten,
Krähen und Raubvögel sind nicht zu unterschätzen.
Sogar neugierige Eichhörnchen können sich brennend für
diese seltsamen, schwanzlosen Pelztiere interessieren.
Meerschweinchen graben nicht, aber den findigen Tierchen kann es
trotzdem einmal gelingen, einen Weg ins Freie zu finden. Deshalb
ist es wichtig, immer ein Auge auf sie zu haben.
Meerschweinchen
sind sehr hitzeempfindlich. Der Laufstall darf daher auf keinen
Fall in der prallen Sonne stehen, sondern sollte zum größten
Teil im Schatten stehen. Die Meerschweinchen einfach mit
dem Käfigoberteil ins Gras zu setzen und ein Handtuch oder
etwas Ähnliches über den Käfig zu legen, wenn er
in der Sonne steht, spendet keinen Schatten, sondern führt
zu zusätzlichem Hitzestau und hat schon für mehr als ein
Meerschweinchen das Todesurteil bedeutet.
Meerschweinchen
lieben ihren Unterschlupf. Ein Häuschen irgendeiner
Art, zum Beispiel ein umgedrehter Karton mit Öffnung, ist unbedingt
notwendig. Hat das Häuschen keinen Boden, kann das Meerschweinchen
auch direkt im Unterschlupf fressen. Auch die Häuschen dürfen
natürlich nicht alle in der prallen Sonne stehen. Bietet man
den Meerschweinchen einen Busch als Deckung im Laufstall an, muss
man darauf acht en,
keine giftige Pflanze zu erwischen, da das Meerschweinchen unter
Umständen schon einmal abbeißen kann. Giftig sind zum
Beispiel Eibe, Buchsbaum, Flieder, Goldregen, Liguster, Efeu und
einige andere Pflanzen, die sich in den meisten Gärten finden
(siehe die Liste der giftigen Pflanzen).
In
einem nicht gesicherten Auslauf, wie er auf den Fotos oben zu sehen
ist, darf man Meerschweinchen niemals nachts im Garten lassen. Für
eine dauerhafte Außenhaltung braucht man ein garantiert einbruchssicheres
Gehege, damit kein Marder Beute machen kann, und einen wetterfesten
Unterschlupf. Wenn man keinen so großen Aufwand betreiben
möchte, ist es ein guter Kompromiss, die Meerschweinchen bei
geeignetem Wetter für ein paar Stunden unter Aufsicht ins Grüne
zu holen und sie sonst in ihrem gewohnten Käfig/Eigenbau zu
halten.
Wichtig
ist zu beachten, dass man unterschiedliche Meerschweinchengruppen
auch bei einem Besuch im Garten niemals direkt zusammenbringen sollte.
Das kann schnell zu heftigem Streit führen und bedeutet für
alle beteiligten Tiere nur Stress!
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