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Gefahrenquelle geschlossene Plastikkäfige
von Marion Reich

Ich habe jetzt zwar schon länger keinen Käfig mit geschlossener Plastikhaube mehr im Zoofachhandel gesehen, aber es ist nicht auszuschließen, dass diese Art Käfig noch immer erhältlich ist. Vor diesen Käfigen kann man gar nicht eindringlich genug warnen, denn sie sind für die Meerschweinchenhaltung (unabhängig von der Größe) absolut ungeeignet und sogar gefährlich.
Diese Käfige haben zusätzlich zur Plastikuntertasse auch ein seitlich bis nach oben geschlossenes Plastikoberteil, meistens mit einem Gitterfenster in der Oberseite. Diese Käfige können zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen der darin gehaltenen Tiere führen, auch wenn sie zugegebenermaßen den Vorteil haben, dass keine Einstreu oder Heu aus dem Käfig fallen kann. Dieser kleine Vorteil für den Halter darf aber nicht als Entschuldigung dafür benutzt werden, die Tiere in diesen ungeeigneten Käfigen zu halten.

Wo liegen die Probleme bei diesen geschlossenen Plastikkäfigen?
Erstens ist es für Meerschweinchen sehr wichtig, dass sie die geruchliche Umgebung ihres Käfigs ständig überwachen können, was durch geschlossene Plastikseitenwände nicht möglich ist.

Zweitens ist besonders bei heißem Wetter eine größere Gefahr für einen Hitzschlag gegeben, da die Seitenwände die Luftzirkulation einschränken und es daher leicht zu einem Hitzestau kommt. Durch den ungenügenden Luftaustausch kommt es auch leichter zu einem Feuchtigkeitsstau, der zu Schimmelbildung in den Käfigecken führen kann.

Und drittens scheiden Meerschweinchen wie alle Säugetiere mit ihrem Urin Harnstoff aus, ein Abbauprodukt des Eiweißsstoffwechsels des Körpers. Der Harnstoff zersetzt sich an der Luft schnell zu Ammoniak, einem schweren Atemgift. Hält man Meerschweinchen in Käfigen mit Gitteroberteil und sorgt man für ausreichende Sauberkeit, bereitet die Ammoniakfreisetzung kein Problem. In den geschlossenen Plastikwannen sitzen die Tiere allerdings auch bei großer Sauberkeit schnell in einer richtigen Ammoniaksuppe, was ua. zu Schädigungen der Atmungsorgane führen kann.

Auch bei großen Vivarien und Eigenbauten, bei denen man viel Plexiglas einsetzt, muss man die Ammoniakbelastung und die Abgeschiedenheit der Tiere durch den fehlenden geruchlichen Kontakt zur Umgebung immer berücksichtigen und für ausreichende Luftzirkulation (ohne Zugluft) sorgen.



       

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